light/tied von Elias Stemeseder & Max Andrzejewski

2020 WhyPlayJazz (WPJ054), CD + MP3 Album Download

Elias Stemeseder & Max Andrzejewski »light/tied«

Titelverzeichnis

  1. deux  10:16
  2. maß  2:38
  3. cinque  8:03
  4. tied light I  8:55
  5. tied light III - gamut  2:17
  6. héritage  7:16
  7. tied light III - ambit  2:50
  8. quatre  3:24
  9. cc/choral  10:41

Besetzung

Biliana Voutchkova (violin), Lucy Railton (cello), Christian Weidner (alto saxophone), Joris Rühl (clarinet, bass clarinet), Elias Stemeseder (piano, synthesizers, composition), Max Andrzejewski (drums, composition)

Produktionsdetails

deux, cinque, héritage, quatre composed by Max Andrzejewski. maß, tied light I, tied light III - gamut, tied light III - ambit, cc/choral composed by Elias Stemeseder. Produced by Max Andrzejewski and Elias Stemeseder for WhyPlayJazz. Recorded by Antonio Pulli at Studio Börne Berlin, February 18th - 20th, 2019. Edited by Max Andrzejewski, Elias Stemeseder and Martin Ruch. Mixed and mastered by Martin Ruch at Control Room Berlin. Additional mixing on quatre, héritage, tied light I, cinque and maß by Max Andrzejewski. Photos by Dovile Sermokas. Design by Michael Schultz. Supported by Musikfonds.

„light/tied“ strahlt eine lunatische Ruhe aus. Sensibilität und Brüchigkeit ziehen sich durch Komposition, Improvisation und Produktion. So schafft das Album ein intensives (elektro-)akustisches Erlebnis. Trotz der Komplexität einiger ihrer Kompositionen stellen Andrzejewski und Stemeseder niemals die Virtuosität ihres hochkarätig besetzten Ensembles zur Schau. Gerade durch diese Bescheidenheit berührt das Album aufs ungewöhnlichste.

Elias Stemeseder und Max Andrzejewski kann man einer Post-Genre-Bewegung zuordnen. Sie sind als Solisten, Improvisatoren und Komponisten in verschiedenen Schnittmengen zeitgenössischer musikalischer Ausdrucksformen sehr gefragt. Nach jahrelanger intensiver Zusammenarbeit in unterschiedlichen Projekten (u.a. Anna Webber Percussive Mechanics und KIM Collective), entstand 2018 die Idee zu einem gemeinsamen eigenen Projekt. Die zwei Musiker strebten nach einer kompositorischen, kammermusikalischen Herausforderung, bei der die Improvisation der Komposition gleichwertig gegenübersteht.

Entstanden ist mit „light/tied“ ein aus starken Solist*innen bestehendes Sextett, dessen Stücke Stemeseder und Andrzejewski unabhängig voneinander, jedoch teils auf Basis des gleiche Ausgangsmaterials, komponierten. In der Postproduktion wurde die Trennung zwischen Andrzejewskis und Stemeseders Kompositionen dann teilweise wieder aufgehoben. Stücke wurden auseinander genommen, elektronisch verfremdet und kleinteilig neu zusammengesetzt.

Das Ergebnis glüht von innen. Die Musik beschwört Ruhe, Innehalten. Noise-Elemente brechen in den feinsten, lyrischen Momenten hervor. Schroffe Klangtürme und kontrapunktische Verfeinerung, ausladende Harmoniefelder und rhythmische Mikrostrukturen sind schwerelos miteinander verflochten. Faszinierend spröde, geräuschhaft komponierte Teile lassen Christian Weidners klare Linien noch heller erstrahlen.
Alles auf diesem Album ist notwendig, ineinander verwoben und leuchtend.

Reviews

Das ist in hohem Maße intellektualisierte Musik, für die Genreeinteilungen nicht mehr gelten. Ihre Elemente fügen sich in feinsten Differenzierungen zu ruhiger Kontemplation, zum ausgewogenen Innehalten, zu schwereloser Sinnlichkeit und verblüffend unaufdringlicher Schönheit.

Ulrich Steinmetzger, Jazzpodium 12-2020

Every time that you may listen to this fascinating album would provide more insights and keys to its many secrets.

The results resonate with the freshness of prime modernist classical, though there are also prominent (and appealing) electroacoustic aspects at play.

I can’t say how these pieces were transformed during the entire process, but the end result is stunning, deftly weaving extended techniques into neatly plotted frameworks, whether it’s sibilant unpitched breaths, scratch tones, or electronically manipulated string sounds. (...) Every spin reveals new sonic discoveries, with a mutually beneficial play of form and sound.

Die Strenge der Form hat eine anziehende Schönheit, die einen nicht loslässt. Gleichzeitig ist die Musik abwechslungsreich, spannungsvoll und fesselt mit ihrer Feinfühligkeit. Der Mut und das Filigrane dieser Kompositionen zeigen die hohe Kunst der Instrumentalisten sowohl als einzelne Künstler, wie auch als Ensemble-Musiker.

Met aandacht luisteren dus, dan blijkt uit de vele details dat de diversiteit groot is, dat contrasten aanwezig zijn zonder dat ze worden uitvergroot en dat sprake is van een spannend muzikaal avontuur.

Eine elektroakustische Entdeckungsreise durch herbe und ihrer Zurückgenommenheit stark wirkende Klänge.

Martin Schuster, Concerto Ausgabe Nr. 3 Juni/Juli 2020

Das Thema Zerbrechlichkeit spinnt sich als musikalischer Faden durch das Album – obwohl die kompositorischen Ideen oft nicht direkt greifbar sind, strahlen sie stets eine stoische Ruhe und Eleganz aus. Die Kompositionen auf „Light/Tied“ sind so fein gewebt, dass sie trotz aller Komplexität kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen scheinen – der bleibt allerdings aus. Stattdessen schiebt sich immer wieder eine neue Melodie oder ein neuer Sound durch die Boxen, der die vor Funken sprühenden Stücke zusammenhält.

Sind das schillernde Farbenspiel mit vorgeblich Guidonischer Hand, die zartbitter zirpende Musik bei 'Héritage', die in althergebrachter Harmonie, Schönheit und Melancholie schwelgende Klarinette beim Finale nur 'wie Luft von anderem Planeten'? Oder nicht doch 'wie nicht von dieser Welt'?

Rigobert Dittmann, Bad Alchemy

Ein sehr kreatives, gesetztes, transparentes Album mit starken Kompositionen der beiden Musiker.

Pianista Elias Stemeseder oraz perkusista Max Andrzejewski dali się kilkakrtonie poznać podczas występów z polskimi muzykami. We wspólnym projekcie prezentują stonowaną muzykę kameralną w wykonaniu oryginalnego sextetu z instrumenatmi smyczkowymi i klarnetem basowym.