Sun Ship by Philipp Gropper’s Philm

2017 WhyPlayJazz (RS038), CD + MP3 Album Download

Philipp Gropper’s Philm »Sun Ship«

Track listing

  1. Sun Ship (Part 1)  8:00
  2. Sun Ship (Part 2)  5:17
  3. J (Part 1)  7:47
  4. J (Part 2)  3:31
  5. J (Part 3)  4:19
  6. Who Owns The World? (Part 1)  7:35
  7. Who Owns The World? (Part 2)  4:32
  8. Who Owns The World? (Part 3)  4:28

Line-up

Philipp Gropper (tenor sax, composition), Elias Stemeseder (piano, synthesizer), Andreas Lang (bass), Oliver Steidle (drums)

Production credits

All compositions by Philipp Gropper. Recorded by Benjamin Spitzmüller at Zentrifuge (Berlin, Germany) on October 31 and November 1, 2016. Mastered by Arne Ziemann at Oakfield Mastering. Produced by Philipp Gropper for WhyPlayJazz. Design and artwork by Natalie van Sasse van Ysselt. Photos by Dovile Sermokas.

Ultimately, Philm use Gropper’s themes as a way of goading the jazz language to its limits. All four band members are highly sensitised, lashed to a convoluted framework, but frequently escaping into the unpredictable dark corners of improvisation.

Philm has evolved quite rapidly, over a relatively short time period, after coming together in 2012. Philm’s third album is Sun Ship, named after the John Coltrane composition from 1965, but opening with an original work that shares the same title. Tenor saxophonist Philipp Gropper has composed all three of the album’s pieces, each of which is divided up into two or three thematic sections. Gropper owns up to the Coltrane Sun Ship album being amongst his favourite jazz recordings, but he also has another reason for echoing the title, inspired by his brother’s first comment upon hearing the music, describing the impression of ‘a spaceship, launched on a secret mission, navigated from far away’.

Indeed, this music is exceptionally well-navigated.

In sympathy, Gropper creates a tension that strains against this anxious stick-work, issuing surprisingly soft tones, cool and reclined as he ladles tenor progressions across the disjointed rhythms.

Besides the onrushing linear flow, Philm make massive use of divergent rhythmic cells, sometimes ramming directly, at others criss-crossing to provoke a third momentum. It’s an exciting war between the cerebral beat-space and the gutsy, full-tilt hurtle.

Ultimately, Philm use Gropper’s themes as a way of goading the jazz language to its limits, whilst still retaining the structure and style of the classic quartet line-up. All four band members are highly sensitised, lashed to a convoluted framework, but frequently escaping into the unpredictable dark corners of improvisation. Gropper’s compositions are descended from the approach of New York saxophonist and composer Tim Berne, and the school of players that grew up being influenced by him, but as with so many such artists, these tactics are only the starting point for a deeply involved individualist expression.

Reviews

The longer I play music, the more important it becomes and the more clearly I perceive what a band conveys, which message it sends out. This essence, which can be experienced through the transcendent quality of music, is what it is all about, and it is absolutely independent of style or set-up. Sole virtuosity, sole flights of intellect or the elevator-approach bore me – what I want is directness and aura.

Philm gelang es, Improvisation und Komposition elastisch ineinander zu verzahnen und auf frappierende Weise aus einer inneren Notwendigkeit, genau das zu sagen, was hier gesagt werden muss. Stark und intensiv war das Konzert, welches aus einem ununterbrochenem einstündigen Set bestand. Bemerkenswert.

...ich liebe die theatralen, dystopischen Engführungen auf sun ship, die permanente Gleichgewichtung der Mittel, das Intrinsiche, das Solieren als Verglühen, als Punishment in mitten einer Lavaflut vergehend.

Matthias Krieg

Man kann dieser Musik, obgleich sie voller Brüche und Quertreibereien steckt, beim Wachsen zuhören und die überraschenden Eruptionen in dieser spröden, aber poetischen Klanglandschaft genießen wie den Ausbruch eines Geysirs.

Klaus Nüchtern, Falter 27/17

All four members of the quartet are obviously highly talented musicians, which is apparent outright. The individual statements as well as the collective interplays are all outstanding, with each musician being allowed enough space to show his chops. […] Personally I enjoy the ragged, odd and unexpected rhythmic aspect of the music on this album, which is truly fascinating and quite innovative. The ability of the musicians to keep the time together is obviously remarkable […] Overall this is a beautiful example of European Free Jazz at its best, with shows the renewed German Jazz scene, especially in Berlin but also in other parts of the country, revitalized by the tremendous young generation of players and open to international cooperation, like it once was in the golden 1960s and 1970s. What a joy!

Diese Band hat sich freigespielt von den Ahnen, doch Coltranes Geist des Transzendenten ist transformiert in die Gegenwart. Genau damit schält sich diese bemerkenswerte CD aus dem Alltagsgeschäft.

Ulrich Steinmetzger, Südkurier Konstanz

[...] catturante fisionomia di un quartetto dalle tensioni aperte, e esponente di consistente peso specifico del fronte polemico dell'Euro-jazz.

This album is a fine masterpiece, which allows the audience a lot of room to breathe and to discover; with and without the names of the individual pieces.

Grenzen werden ausgelotet, Sound und Metrik erscheinen immer wieder in anderem Licht auf „Sun Ship“ von Philipp Gropper

Reiner Kobe, Jazz Podium 7-8/2017

Diese CD ist wie ein Manifest. Wie in insistierenden Schleifen gräbt sich seine kompromisslose Dringlichkeit ein und wird immer plausibler, je öfter man es hört. Unbedingte Voraussetzung dieser überzeugenden und nicht schlicht Vorbilder oder Ahnen imitierenden Intensität ist eine über Jahre kontinuierliche Zusammenarbeit Gleichgesinnter. […] Groppers Band hat sich freigespielt von den Ahnen, doch Coltranes Spirit des Transzendenten, auf Höheres, Größeres Deutenden, ist transformiert in unsere Gegenwart.

Ulrich Steinmetzger, sonic 101, Juli 2017

Heavy music, but content with quality!

So selbstverständlich und locker im Gestus, zugleich hochkonzentriert, wie das Quartett vorgeht, ist das ein echt großer Wurf – sehr weit draußen.

Tim Caspar Boehme, taz, Kunstraum

Natürlich ist der Albumtitel „Sun Ship“ (WhyPlayJazz/NRW) eine Referenz in die Jazzgeschichte und verweist direkt auf eine wichtige Inspirationsquelle für den 1978 in Berlin geborenen Saxofonisten Philipp Gropper: John Coltrane, vor allem den der späten Phase kurz vor dessen Tod 1967.
Gropper geht es mit seinem Quartett PHILM um die Haltung und Energie, die auch und gerade auf der gleichnamigen Coltrane-Platte zu Tage treten. Es geht um die Freiheit in der Wahl der Mittel und Möglichkeiten, um die größtmögliche Emotionalität im Ausdruck. [...] Die vier Musiker experimentieren mit rhythmischen Überlagerungen, die ihre Entsprechungen in einem polyphonen Geflecht der Stimmen haben, das in einer Trias aus akustischem Flügel, Synthesizer und Tenorsaxofon gipfelt.

In dieser Besetzung ist Philm nicht nur ein Projekt, sondern eine holistische Band, wie es sie in der deutschen Jazzlandschaft nicht allzu oft gibt. In den drei langen Tracks der CD treten die vier Individualisten gar nicht erst den Versuch an, ihren gemeinsamen Nenner zu definieren. Sie breiten die Arme aus und stecken den größtmöglichen, gemeinsam zu erobernden Raum ab, in diesem Fall recht unbescheiden den Weltenraum.

Wolf Kampmann, Jazz thing, Juni-August 2017

Der gemeinsame Philm-Sound markiert einen ihrer absoluten Höhepunkte, weil wie mit Händen zu greifen ist, dass dieses feste Ensemble Essenzielles einkreist und dabei in drei zyklischen Kompositionen des Bandleaders Gropper sehr nah aneinandergerückt agiert. Das hat ein Dräuen, Drängen und schichtweise sich Entwickelndes, ohne dass sich auf Erreichtem ausgeruht würde. Hier geht es um das Umspielen von emotionalen Kernen in Gruppenstärke, um rastlose Dringlichkeit in Splittertönen und Soundfindungen jenseits des Epigonalen. Die Geschichte der modernen Jazzentwicklung ist den Beteiligten bekannt, es geht jedoch darum, daraus für sich Wichtiges zu extrahieren. Insofern ist diese Musik ein Destillat.

Ulrich Steinmetzger, Leipziger Volkszeitung

'Who Owns The World?' Gute Frage, die dreimal gestellt wird. Die Gierigen? Der Mutige? Die Sanftmütigen? Die Philms kosten jedenfalls schon mal Gottes Lohn, der im Spaß an der Freud selber liegt, im enthusiastischen, apokatastasischen Vorgriff auf die Versöhnung überirdischer und infernalischer Schwingungen.

Rigobert Dittmann, bad alchemy 94

Philipp Gropper, Ende 30, gehört zu den prägenden Stimmen des aktuellen Jazz aus Berlin.

Mit „Sun Ship“ gelingt Philipp Groppers Philm ein starkes Beispiel zeitgenössischer Jazz-Dringlichkeit. Die Band um den deutschen Saxophonisten setzt sich auf dem neuen Album mit komplexer Rhythmik auseinander. Trotzdem steht immer die Musik im Mittelpunkt. [...] Der Albumtitel ist eine kleine Referenz an John Coltrane. Trotzdem ist die Band mit ihrer Musik hart am Puls der Zeit. Metrik, Sound, Space und Grenzen ausloten verweben sich und durchmessen überraschende Klanggebiete.

Pirmin Bossart, jazz'n'more, # 3, 2017

Der Enddreißiger Gropper ist kein Mann für faule Kompromisse, so viel ist klar. Und er hat recht damit. Man hört es in seiner Musik. Die wirkt beim ersten Hören ungewöhnlich – und gleichzeitig strahlt sie eine große Entschiedenheit aus. Ja, genau so muss das klingen. […] Aber Schritt für Schritt, erst mal startet in Mai das Sun Ship durch, dieses unwahrscheinliche Album des erstaunlichen Quartetts Philm, des nie die Spannung sinken Iässt und tänzelt wie ein Boxer, das handgemachten Jazz mit Synthesizer und Distortion vereint – und das selbst in den Ruhepausen noch eine Überraschung aus dem Hut zaubert.

Tobias Richtsteig, Jazzthetik, Mai/Juni 2017

Audio/Photos/Videos


Also available

Consequences
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(2019, CD)
Live At Bimhuis
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(2018, Download)
The Madman of Naranam
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(2015, CD)
Licht
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(2012, CD)